Wind in den Blättern

Nach-Denken

Wie schön wars doch in diesem Land,
als der Stromwahn noch nicht stand.

Der Blick so weit über Wiesen und Felder,
heut glotz ich nur gerodet Wälder.

Wie geistreich war des Jägers Blick,
dem Reh, dem Hirsch, ein Schuss ins Genick.

Wie arm die Seele, die da wandelt,
der Naturgeist fühlt sich wahr misshandelt.

Was soll das roden, betonieren,
ihr nehmt den Platz, nicht nur den Tieren.

Der Mensch gestört in armer Seele,
verkauft der Wald, das Messer an der Konto-Kehle.

Blutig liegen alle dann,
im Sinne dieses Ökowahn.

Mit alten Bräuchen festen Sitten,
zählen die Scheine in der Mitten,
ihres Unrats den sie ließen, voll Verdruss
auf dem Boden – dem geliebten,
dort zurück und scherten kaum,
dass dort fiel so mancher Baum,
auf dem Felde, das sie nährt…

Geldgier aus den Augen spross,
wenn der Mensch glaubt, dass Geld ehrt.

Sie sitzen heulend in der Asche,
die hinterlassen, in der Bresche
ein Zeuge ist, von Irrsinn wahr,
und getriebener Hirneswäsche.

Nun, sei es drum, der Fortschritt siegt,
dass sich der Baum vor Lachen biegt.

Der wilde Eber, er tanzt den Reigen,
euch Irren will ich gerne geigen,
einen Waldruf wohl und schön,
die Natur! Sie wird euch wiedersehn.

Dann, wenn du einkehrst Bäuerlein,
so geldgeil fein,
im hölzern‘ Sarg: In deinen Erdenhain.

Der Sarg, er wird dich nicht verschließen,
wenn Baumeswurzeln in dich sprießen,
und saugens Wasser aus dem Dein,
um Wald zu bilden, hoch und rein.

Dem Irrsinn trotzen, so solls sein.
Dein Nachdenken im Himmel rein

Das Kreuz gepflanzt, du arme Seele.
Den Kindern Dein geht’s an die Kehle!

Denn nicht die Industrie wird’s richten,
solch Hinterlassenschaft bringt Pflichten.

Die Erben haben das zu tragen,
können aus dem Haus nicht wagen,

der neue Wahn hat Grenzen recht,
die Sensenmänner kommen, 
und schlachten eure Brut mit Wonnen;
dass sei so, wie es sich dann rächt.

Du bist gekommen,
und hast dem Wild den Wald genommen.

So denke nach du arme Haut,
ob’s lohnt, was man so alles baut.

Es ist kein Hirn vom Stern gefallen,
um dir das Glück ans Herz zu schnallen.

Die Pest du bringst sie, stromgeil du,
des Hades Rache steht dir zu.

Gewiss. Es wird die Quittung sein.
Es wird sich an Dir rächen.

Der Teufel trägt Krawatte fein.
Die Nachfahren Dein, die werden’s blechen.


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