Jede Menge Bretter übrig, einerlei ein Loch in der Giebelaußenwand vorhanden?
Dann mal los, denk ich mir und mache mich auf verschiedenen Portalen schlau, welch größere Vögel in unserer ländlichen Region ein wenig Unterstützung brauchen, und es ergibt sich schnell, dass die Schleiereule komplett abhängig ist von bestehenden Höhlen. Anders als eben beispielsweise der Waldkautz, der Turmfalke oder andere, die sich selbst – wie zB der Specht – ihre Brut- und Niststätten selbst zimmern.
Mit einigen naturbelassenen Brettern – Farbe ist ja nicht wirklich eine Bereicherung für die möglichst natürlichen Behausungen der Vögel – ist eine solche Niststätte schnell zusammen gebaut, braucht es doch nur ein Päckchen Spax Schrauben, Bretter, Kantholz oder Dachlatte, etwas handwerkliches Geschick und natürlich die entsprechenden Maße, also den Platz auf dem Dachboden. Akkuschrauber, Stichsäge und schon kann’s los gehen.
Wichtig ist, dass die Kiste rundum geschlossen ist und nur der Eingang zur Luftseite (Außenseite) hin einen Zugang bildet. Für Katze oder Marder darf die Höhle nicht und niemals erreichbar sein, sonst haben die Jungvögel keine Chance.
Auf die Größe kommt es an
1,20 x 60 x 65
Oder auch: ca. 120cm lang, 60cm hoch, und 60cm breit. Also ne Menge Holz wird benötigt; (die meisten im Internet erhältlichen Brut- und Nistkästen sind zu klein ausgelegt und kosten im Verhältnis ein Vermögen) Ich habe hier naturbelassene Fichtenbretter von 2,5cm Dicke (Stärke), 10 – 15 cm Breite bei einer Länge von 4 bis 5 Metern (die hatte ich noch Haufenweise liegen) verwendet, aber man kann natürlich auch Spanplatte oder Resopal Platte nehmen, das sind halt eher kostenintensivere Materialien.
Bei mir kommt es übrigens nicht auf das äußere Ansehen an, sondern auf die reine Zweckmäßigkeit für die Tiere. Also habe ich das bestehende 30 x 20 cm große Loch in der Hausgiebelseite einfach so hingenommen, ein Zugangsbrett ca 40cm nach draußen auf den bestehenden Fachwerkbalken geschraubt, und drinnen die Kiste so um, und an, das Einstiegsloch angepasst, dass keine Möglichkeit für besagte Katz oder Marder besteht, hinein zu kommen, ohne selbst Flügel zu haben. Das ist mir besonders wichtig, da schon der Einsatz einer Überwachungskamera am nächsten Tag bzw in der kommenden Nacht zeigte, dass selbst wenn man meint, allein im Haus zu wohnen, durchaus auf Dachboden und im Keller so einiges an Bewegung herrscht, wenn man nicht im Raum ist. So fliegen dort regelmäßig Schmetterlinge, Motten, sogar kleine Fledermäuse durch den Dachboden und nicht zuletzt haben wir einen Anwohner, der regelmäßig alle drei bis vier Nächte mal auf unserem Dachboden nachschaut, was es dort so zu entdecken gibt. Der Marder, der wohl seinen Hauptwohnsitz in einem der benachbarten Höfe pflegt, ist definitiv der Todfeind der meinerseits erhofften neuen Untermieter im Schleiereulenkasten. Und der muss dran gehindert werden, in die Kiste zu gelangen.
Farbe drauf, nur wenn’s sein muss.
Fertig ist der Vogelbau dann mit wasserbasierter und nochmals wasserverdünnter Farbe die innen dünn auf die Bretter gestrichen wird, um den Nistkasten innen dunkel zu gestalten. Mit schwarzer oder dunkelbrauner Resopal Platte hätte ich mir das sparen können, ist aber wie schon gesagt, dann auch um einiges kostspieliger.
Warten und hoffen
Nun liegts eigentlich an der Schleiereule, den Eingang zu finden, und es sich gemütlich zu machen. Ich denke die erste Möglichkeit ist verstrichen, da die Brut Ende März, Anfang April schon statt findet, und ich einfach zu spät war mit meiner Nistkiste, aber da Schleiereulen mehrmals im Jahr nisten (können), gibt es sicher eine weitere Chance, einen geeigneten Untermieter zu finden. Mehr dann mit Life Webcam 🙂