Australien, Reisen

Australien

By Jack R Goebel

Anderthalb Jahrzehnte Down Under

Da ich mehr als fünfzehn Jahre in Australien lebte, sehe ich es als angemessen, auch einige (teils ältere) Daten zu Land, Leuten, Flora und Fauna aufzulisten.

Eine Lebensreise

Seit der Kindheit ist für mich (sicher auch Dank meiner Eltern) das Reisen der essentielle Part in meinem Leben. Schon früh galt es, ob mit dem Fahrrad in die Seenregion der Umgegend, oder später mit dem Motorrad, Deutschland und die angrenzenden Länder zu erkunden.

Doch mit der Auswanderung 1991 nach Australien hat eine neue Epoche angefangen: Das eigenständige Reisen auf andere, unbeschwerte, bindungslose Art. Schon im ersten Jahr habe ich mit einem alten VW Bus den Kontinent auf dem Highway No. 1 umrundet. 44.500 km wurden dabei unter den verschiedenen Reifen bei ‚zig Litern Motorenöl und reichlich Paletten Dosenbier abgespult. Und jeder Meter war ein neues Erlebnis, immer wieder eine neue Herausforderung, mehr und Neues zu sehen, zu erleben.

Erst im dritten Jahr allerdings hat die eigentliche Erkundung Australiens angefangen. Mit einem Toyota Land Cruiser, 4,2 Liter Diesel, einem selbst geschusterten Aufbau auf der Ladepritsche. Aus Vierkantrohr zusammen geschweißt und mit einer LKW Plane überspannt. Dazu ein Futon-Bett umschlossen von Moskitonetzen und darunter Platz für reichlich Werkzeug und Ersatzteile. Auf der gegenüberliegenden Seite ein Gaskühlschrank und ein Zweiflammen-Gaskocher, ein Eski für frisches Gemüse, Kartoffeln, Nudeln, Kekse und anderes mehr, eine Zarges-Alubox um das Geschirr, die Wertsachen und einige technische Wichtigkeiten vor dem superfeinen, roten Sand zu schützen, der sich wirklich überall hin seinen Weg verschafft.

Auf diese urige Art habe ich mit meiner damaligen Freundin sechs Monate im australischen Bush verbracht, ohne ein einziges Mal eine echte Dusche, eine eigene Toilette oder ein richtiges Bett zur Verfügung zu haben.

Heute? Ich würde jeden Tag wieder genau dort ansetzen. Es war die schönste Zeit in meinem Leben.
Definitively, Mate

Tourismus

Im Bergbau zu arbeiten war mir als gelernter Dieselmechaniker vertraut. Aber ich arbeitete auch mit australischen, deutschen, niederländischen und amerikanischen Tourismusunternehmen zusammen und sammelte zahlreiche Erfahrungen im australischen Tourismus, indem ich Touren verkaufte, leitete und Gruppen auf ihren Erkundungen des australischen Outbacks begleitete.

Rund 80.000 Kilometer auf den weiten australischen Highways und Wüstenpisten führten mich quer durchs Land. Ich liebte es immer, in den prachtvollen Regenwäldern des Nordens mit ihrer reichhaltigen Flora und Fauna zu wandern oder über die schneebedeckten Berge im Süden, die Wüstenebenen im Westen oder die herrlichen Quellen und krokodilverseuchten Flüsse des Northern Territory zu streifen.

Ich war beeindruckt von Kookaburras, die riefen, Kängurus, die hüpften, und Koalas, die eifrig futterten. Ich besuchte (und versuchte zu verstehen) die Kultur der Aborigines und atmete die heiße Wüstenluft ein, während ich unter einem Himmel voller Milliarden Sterne stand, in vielen klaren und oft kühlen Nächten.

2005 kehrte ich nach Deutschland zurück … dummerweise ;-)“*


Generell gilt hier: Unverbindliche Empfehlungen, Gesetze und Regeln ändern sich.

In 1606 Ankunft durch William Jansz, aufgrund verspäteten „Abbiegens“ in der asiatischen See. Der Navigator hat die Meerespassage zwischen Indonesien und Australien verpasst, dadurch ist das Schiff entlang der Küste Australiens gesegelt und auf der Halbinsel Cape York in Queensland gelandet. Jansz und Mannschaft wurden von den Aborigine zurück geschlagen, die Region war heiß und unwegsam. Daher wurde das unbekannte Land als unwirtlich bezeichnet und nicht weiter in Erwägung gezogen. 10 Jahre später erst nutzten die Segler die „brüllenden Vierziger“, die schnellen Winde Indonesiens / Australiens. Dabei verpaßte man manchmal die „Abfahrt“ zwischen den Inseln und segelte zu weit nach Süden. Holländische Segler setzten somit zuerst Fuß auf „Dirk Hartog Island“ an der Westküste. Danach wurde das Neuland auf „Neu Holland“ benannt. Zwischen 1600 und 1689 wurden drei Seiten des Kontinents von Seglern kartographiert, doch erst 100 Jahre später, 1770, hisst Kapitän James Cook den Union Jack im heutigen Sydney. Er nennt die Ostküste Neu Süd Wales. In der Botany Bay nimmt Sir Joseph Banks Proben von Tieren und Pflanzen.

1787 segelt eine Flotte von 11 Schiffen nach Neu Holland. Geleitet von „Sir Arthur Phillip“, erster Governeur von Neu Süd Wales. Am 18.Januar 1788 kommt Phillip in der Botany Bay an und beschließt, daß die Erde zu trocken und unwirtschaftlich sei. Phillip segelt weiter in den heutigen Hafen von Sydney – damals Port Jackson. Benannt nach Lord Sydney, dem damaligen britischen Staatssekretär, wird die erste Kolonie in Australien gegründet. Nachdem Phillip genug Frischwasser und fruchtbaren Grund findet, segelt er zurück und holt die Flotte nach. Ankunftstag der Flotte ist der heutige Australia Day am 26. Januar.

Die ersten Jahre im neuen Land waren von Hunger und Krankheit geplagt. Anfangs gab es viele Anfeindungen mit den Eingeborenen. Diese wussten vorerst nicht, wie ihnen geschah und als sie es merkten, war alles zu spät. Um 1800 hatte Krankheit und Hunger ihr Volk so verringert, dass die Briten die Kontrolle bekamen. Der Aboriginal Krieger Pemulwuy leitete seine Stämme gegen die Eindringlinge. Mit Erfolg. In 1797 hat er es fast geschafft, die Stadt Paramatta einzunehmen, wurde aber verwundet und gefangen genommen. Ihm gelang die Flucht und er kämpfte weiter bis er 1802 im Kampf getötet wurde.

80 Jahre lang ging die Transportation der Konvikten – irische Familien die sich gegen englische Gesetze auflegten, kleine Diebe aus Not usw. Die Konvikten hatten meist keinen Beruf, wurden aufgrund guter Führung aber oftmals aus dem Strafdienst entlassen und bekamen ein kleines Stück land zugewiesen, wo sie sich als Farmer ansiedelten.

1868 landet das letzte Konviktenschiff, die „Hougoumont“ in Western Australia, in Fremantle. Insgesamt 159.000 Deportierte aus England landeten in den Jahren in Australien.

Soviel zur Historie.

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