Gedichte

Zettelkunde

By Jack R Goebel

Eine kleine Zettelkunde

Das Leben, JA, das, was wir hatten,
`s liegt im Schatten, liegt im Schatten!

So lief es gar an uns vorbei,
und ward im Nu zum Einerlei.

Ein neues Leben, Himmelsstreben.
Nach Erfüllung, oder Was!
Nu bleibts an unsrer Seele kleben,
und war es nicht des Menschen Hass?

Der Narr des Lebens, voller Sorgen,
wie Tag für Tag er uns verkleidet,
ist‘s denn nicht heute schon das Morgen,
das er uns neidet, ja das da leidet?

Die schönen Zeiten, die wir hatten,
da liegen sie, allein im Schatten,
doch Freud am Leben greift nach vorn,
mit Aussicht auf ein Neugeborn.

Es kümmert Dich ein Damals nicht,
‚Bei sich Belassen‘ bringt frisches Licht?

Ey, mach was draus und sei’s gewiss,
das Leben ist ein recht Beschiss.

In einer Chronik nur geblieben,
ist, wenn als Herrscher Du regierst,
doch schon nach Stunden überschrieben,
von einem andren Lebensfürst.

Worte, Zeilen, ganze Seiten,
nach Belieben Schall und Rauch,
sollen diese Dich begleiten,
bis des Atems letzter Hauch?

Sei erinnert, Dein Vergang,
des Lebenswahnes Überhang,
doch niemand hat Dich je gebraucht.

Hey, ’s stimmt nicht ganz, denn dieser Tage,
die manchmal kamen wie die Plage,
Erinnerungen allzu wertig,
mit Dir und Uns bin ich nicht fertig.

Gehab Dich wohl, Du Seelenspiegel,
besinn Dich auch auf unser Siegel:

Vertrauen, Blut im Aderwechsel,
vereinter Herzschlag, Seelenkitzel,
ich glaub an Dich, so hiermit Dir…

Ein Gebührlich Wahres Glückliches.
Des Lebens Wertes Schickliches.
Gedankenreich Rückblickendes.
Nen Single Malt Geniessendes.
Ein Ewig Uns Erinnerndes.
Auf Morgen Fixiert Fantastisches.
Dich Ehrendes Vergiss-Uns-Nicht.
Dir, Euch Und Uns Ein Sternenlicht.

…am Firmament.

dies Funkeln sehen nur wir beide,
die Schnuppe, die da Erdseits gleite,
wünsch Dir was, so schweig es still,
sonst wird nix draus, was werden soll,
den Schweif Kometenstaub im Auge,
ein Tränchen fließt, was soll der Glaube.

Mag Zukunft bringen kaum Verdruss,
ein Dasein Dir im Überfluss.

Doch sei gewiss, die letzte Stunde,
kommt aus dem Abseits ohne Kunde.

Dann ists vorbei mit Hoffen, Schweifen und auch gieren,
der Sensenmann wird nach Dir stieren,
und holt Dich in sein dunkles Reich,
dort sind wir gleich – im Flammenteich.


Der hervorgehobene Absatz ist von eigenen Gedanken inspiriert, mit möglicher Anlehnung an altenglische Poesie.

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