Spottnamen von Wirmighausen
Noch vor 50 Jahren wurde jede Gemeinde in Waldeck nach seinen Nachbarorten mit einem Spott- bzw. Spitznamen bedacht. Dieser kennzeichnete in einer bestimmten Weise die Lage des Ortes oder den Charakter seiner Bewohner. Für Wirmighausen gab es, nach vom Buch vom „Waldecker Ortsspott“, mehrere Wörter, dass meist verwendete nannte sich Stickelhöpper – Das Wort setzt sich aus zwei Begriffen des waldeckischen Sprachgutes zusammen: „stickel = steil und Höpper = Frosch“.
Unser Ort ist von Bergen und Hängen umgeben und liegt im Tal. Das durchfließende Wasser mit seinem feuchten Wiesengrund bildet eine gute Grundlage zur Entwicklung von Fröschen. Das könnte eine Erklärung sein, warum aus den Wirmighäusern die „Stickelhöpper“ wurden…
Es gibt aber noch eine andere Version! Eine weniger gebräuchliche Ausdrucksform lautet „stiggel“ auch stiggelich und bedeutet ablehnend und unzugänglich. Wirmighausen hat in der Nachbarschaft den Ruf mit seinem dörflichen Zusammenhalt sowie gewissen Eigenheiten (es wird bis heute noch waldecker Platt in Familien mit Kindern gesprochen) eine Besonderheit bzw. abgekapselt zu sein, somit Stiggelhöpper_
Die Spottnamen Trouten (Truthähne, diese sind leicht zu reizen) und Polwersäcke (geladene Pulverfässer) waren auch noch im Umlauf, aber weniger gebräuchlich. Sie waren Allgemeingut und wurden auch bei anderen Orten z.B. Oderuper-Trouten genannt. Wir selbst finden die erste Variante einleuchtend.
QUELLE: Wirmighausen, Waldeckische Ortssippenbücher, Band 66.
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