Queensland

Auf den Spuren der Entdecker

Von Cairns (Queensland) hatten wir – nach über einem Jahr – die Nase voll und entschieden uns – gelockt von dem letzten Abenteuerland – nach Westaustralien zu reisen, um dort einen neuen Anfang zu machen. Sechs Monate wollten wir uns Zeit nehmen und mit einem zum “Wohnmobil” umgebauten Allrad – Toyota – Landcruiser den Busch und die Wüste durchqueren. Wirkliches Abenteuer erleben und uns wie die ersten Erforscher fühlen – das war unser Traum.

Wir planten unseren Start dort, wo Kapitän James Cook, der erste Entdecker, der seinen Fuß an der Ostküste an Land gesetzt hatte, 1770 zum Innehalten gezwungen worden war : im nach ihm benannten Cooktown. Er war 1768 in England gestartet, um mit einigen Naturforschern nach Tahiti zu segeln, die dort in einer Expedition beobachten wollten, wie die Venus sich – in einem sehr seltenen Ereignis – zwischen Sonne und Erde schiebt. Sie hofften , dadurch die Entfernung zwischen Erde und Sonne genauer berechnen zu können. Danach sollte Cook weitersegeln, um den südlichen Kontinent zu suchen.
Nachdem er Neuseeland umsegelt hatte, sichtete er am 17. April 1770 zum ersten Mal die Ostküste Neu Hollands (Terra Australis´).

Schiffbruch im Tropenwald

Nach einem Stop im heutigen Botany Bay nahe Sydney und der Sammlung einiger unbekannter Pflanzen, segelte die Endeavour entlang der Küste nach Norden. Auf dieser Fahrt entdeckte und benannte Cook den Mt. Warning, die Glasshouse Mountains und viele Inseln des Großen Barriere Riffs, dessen Durchfahrung selbst für den begnadeten Navigator James Cook schwierig und gefährlich war, da die scharfen Korallen das Schiff jederzeit aufschlitzen konnten. Schließlich lief man am 11. Juni 1770 tatsächlich auf. Die Mannschaft pumpte mit aller Macht das Wasser aus dem Bug und hatte Glück im Unglück, denn einige abgebrochene Korallen hatten sich im Leck festgekeilt, so daß nicht gar so viel Wasser einströmen konnte. Durch Cooks Idee, das Loch mit Segeltuch zu “stopfen”, hatte man genügend Zeit, die Endeavour zu stranden, um die Reparaturen durchzuführen.

Eine nahegelegene Flußmündung bot sich dafür an, und Cook benannte den Fluß nach seinem Schiff. An der Stelle, wo die Endeavour am gleichnamigen Fluß letztendlich repariert wurde, steht heute Cooktown.

Nach sieben Wochen dann brach Cook mit seiner Crew auf, um Cape York zu umsegeln und die Heimat anzusteuern. Nach Hause zurückgekehrt, umsegelte Cook noch einige Male die Welt auf den südlichen Breitengraden und wurde 1779 in Hawaii von Eingeborenen getötet.

Jenes Cooktown war unser erstes Ziel und gleichzeitig Ausgangspunkt.

Von Cairns zunächst in Richtung Norden durch den letzten tropischen Regenwald Australiens, vorbei an Cape Tribulation erklimmen wir die steilsten Schotterpisten und durchqueren – nach einigen Stunden Wartens – den gezeitenabhängigen Bloomfield River. Das Wasser läuft über die Motorhaube, und das Abenteuer hat bereits begonnen.

Cooktown präsentiert sich verträumt, und überall weisen Tafeln auf den Namensvetter hin, dessen Anwesenheit leicht vorstellbar ist. Türkisblaues Meer, Buchten mit langen weißen Stränden und Segelbooten verleihen diesem Ort ein ganz eigenes Flair. Der Endeavour River schlängelt sich durch die bergige Landschaft und erreicht schließlich nach vielen Windungen das offene Meer in einer der anheimelnden Buchten. Leicht vorstellbar, daß diese Umgebung für Cooks Reparaturarbeiten geeignet war, denn das Meer ist still und das Land sehr fruchtbar. Der Ort liegt einsam und abgelegen und lebt vom Fischfang.

Durchquerung des Bloomfield Rivers.

Der Fluß ist gezeitenabhängig und bei Flut gibts nur zwei Möglichkeiten: Warten oder durch. Warten kann bis zu sechs Stunden bedeuten. Bei „durch“ stehen auf der anderen Seite des Ufers die Aboriginals mit einem Traktor, um Dein Auto heraus zu ziehen. Gegen 250,- Dollar versteht sich.

Crossing the Bloomfield River Der Fluß ist gezeitenabhängig und bei Flut gibts nur zwei Möglichkeiten: Warten oder durch. Warten kann bis zu sechs Stunden bedeuten. Bei „durch“ stehen auf der anderen Seite des Ufers die Aboriginals mit einem Traktor, um Dein Auto heraus zu ziehen. Gegen 250,- Dollar versteht sich. Die Warnung vor Krokodilen ist übrigens nicht in den Wind zu blasen, denn hier sind schon einige Unglücksvögel abgesoffen um danach beim Aussteigen und Hilfe holen von Salzwasserkrokodilen gefressen zu werden.

Die Warnung vor Krokodilen ist übrigens nicht in den Wind zu blasen, denn hier sind schon einige Unglücksvögel abgesoffen um danach beim Aussteigen und Hilfe holen von Salzwasserkrokodilen gefressen zu werden.

Kühe, Vulkane, Wüste?

Nur ungern trennen wir uns von diesem gedankenverlorenen und zeitvergessenen Plätzchen und setzen unsere Reise inlands fort – in Richtung Süden zunächst in die Atherton Tablelands hinein, auf geteertem Highway vorbei an saftigen Wiesen, braungefleckten Milchkühen und bergiger Wald- und Farmlandschaft in Richtung Westen.

Doch je weiter die Reise nach Westen führt, desto trockener wird die Gegend, die Vegetation ändert sich ständig und schließlich werden auch die Bäume dürrer. Ein Stück hinter Mt. Garnet biegen wir vom Highway 1 ab und erreichen den Undara Volcanic National Park, der von Hügeln aus schwarzem vulkanischen Gestein geprägt ist, unter dem sich Höhlengänge verbergen.

In der Undara Lava Lodge im National Park bestehen Campingmöglichkeiten, sowie Unterkünfte in nostalgischen, ausrangierten – zu 1. Klasse “Hotelzimmern” ausgebauten – Eisenbahnwaggons. Neben den arrangierten Expeditionentouren kann man auf Wanderwegen die Welt über den Höhlen erforschen und von vielen Aussichtspunkten Blicke auf die vulkanische Landschaft genießen.

Der Entdeckungsdrang steigt, und nach einem Spaziergang machen wir eine Expeditionstour im 160 km langen Lavahöhlensystem mit, das auf eigene Faust zu erkunden zu gefährlich und daher verboten ist.

Durch diese Gegend floß vor mehreren Millionen Jahren ein Flußsystem, vorbei an Vulkanen und Bergen. Als die Vulkane ausbrachen, legte sich die Lava durch den Temperaturunterschied über das Wasser. Mit der Zeit verdampfte dieses, die Lava kühlte sich gleichzeitig ab und zurück blieben die Höhlengänge. Eigentlich ist also alles zusammen nur eine einzige Höhle; durch Einstürze jedoch hat sie sich aufgeteilt in unzählbare und zum großen Teil noch unentdeckte kleinere Höhlen.

Die exzellente Führung geht durch Höhlen, vorbei an Rock-Wallabies (einer Känguruart) und jahrtausendealtem Gestein, durch Schächte und Gänge und ist hochinteressant, nicht nur für Geologie – Interessenten. Auf sehr eindringliche Weise wird uns bewußt, wie der Kontinent einmal ausgesehen haben muß, und wir fragen uns immer wieder, wie die ersten Entdecker dieses Landes ihre Forschungstouren gemacht haben in widrigen Umständen, hoch zu Ross, in ständiger Wassernot und Angst vor den Aboriginals.

Mila Mila Falls, QLD
Entdecker auf dem Ritt ins Verderben

Hier nämlich kreuzt unsere Reiseroute die des deutschen Forschers Ludwig Leichhardts, der 1844 von Brisbane aus auf dem Weg nach Port Essington (nördlich Darwins) diesen Weg “beritten” haben muß. Auf seinen Spuren wollen wir bleiben entlang des Golfes von Carpentarien.

Unsere Reise führt uns durch kargen Busch nach Georgetown und weiter nach Karumba. Die Entfernungen werden größer und die 370 km teilen sich auf in wenig Teerstraße und schlechten Schotter. Am Straßenrand “weiden” überall Rinderherden, aber auch Emus sind gelegentlich an Wasserlöchern zu sehen, so wie Adler, Falken und Galare. Auch Geier kreisen um die Tiere, immer in der Hoffnung ein vor Schwäche zusammenbrechendes Stück Vieh zu ergattern.

Kurz vor Karumba wechselt das Landschaftsbild schlagartig, wie abgeholzt ist kein Baum oder Busch mehr auf der Steppe zu erblicken, alles ist eben und unendlich weit, die Straße – schnurgerade – endet im Nichts. Doch das Nichts erweist sich bald als die Arafura See am Golf von Carpentarien und Karumba als kleines Fischerstädtchen mit nur wenigen Einwohnern und einem kleinen, aber für den Krabbenfang sehr wichtigen, Hafen. Einige Tage angeln und ausruhen sind genau richtig, denn es passiert nicht viel in dieser weitabgelegenen Siedlung. Wir bemerken immer wieder, wie wichtig es ist, immer genügend Wasser und Nahrungsmittel mit sich zu führen – und diese möglichst so verschlossen, daß die Fliegen und andere Krabbeltiere der öden Gegend nicht daran können. Man kann zwar in jeder Ortschaft Einkäufe erledigen, aber nur begrenzt und natürlich für teures Geld.

Die einheimische Tierwelt Karumbas präsentiert sich in einer Vielfalt von unermüdlich kreisenden Adlern, verschlafenen Pelikanen und gelegentlich einer blitzschnell davonhuschenden Schlange im mit Vorsicht zu betretenden Gestrüpp. Wieder sind wir erinnert an die Abenteuer Leichhardts und seiner Genossen, die ohne Straßen, Wege oder Pfade einfach mit dem Kompaß bestückt in die Ungewißheit aufbrachen, ohne – oder auch trotz – Furcht vor diesen alltäglichen gefahren, wie Schlangen, Krokodilen, Spinnen oder Skorpionen. Wie vielfach gefährlicher war es für diese Menschen vor nur 150 Jahren in einem absolut unbesiedelten Gebiet.

An einer Kreuzung…

Unsere Weiterfahrt nach Normanton läßt uns eine Vegetation erkennen, die entlang der Salzpfannen für Rinder und Wildpferde sehr nahrhaft ist : Pigweed – eine kaktusähnliche Pflanze – stellte schon für die ersten Siedler ein wichtiges Grundnahrungsmittel dar, zumal “Einkaufsbestellungen” in dieser Zeit bis zu drei Jahren dauerten.

Das ehemals für Goldtransporte zentrale Städtchen Normanton ist nach dem abgeklungenen Goldrausch eher gelangweilt, die Einwohnerzahl um 2/3 auf ca. 1000 gesunken, läßt aber durch Museen und alte Eisenbahnwaggons die einst glorreichen Zeiten erkennen.

Unsere Reise wird zunehmend langsamer, da die Straßen immer schlechter werden. Stundenlang sind wir auf staubigen, sandigen Pisten unterwegs. Die Sonne brennt glühend heiß und ohne eigene Wasservorräte ist man verloren. Die Entfernungen scheinen unendlich. Gelegentlich braust ein riesiger Roadtrain mit 3 Anhängern an uns vorbei und hüllt uns für einige Minuten in Staub und umherwirbelnde Steine. Alles scheint schier endlos, doch plötzlich taucht ein Gatter auf. Raus in die gleißende Hitze, Gatter öffnen und wieder schließen. Nachdem man nach mehreren Stunden Fahrt durch Busch und Steppe, ohne einem Auto oder Menschen zu begegnen, schon gar nicht mehr daran denkt, erreicht man schließlich das zweite Gatter, das das Ende der soeben durchquerten Farm bedeutet. Diese Ausmaße sind unvorstellbar, und die meisten Farmer haben ohne Flugzeug überhaupt keine Chance.

Das Paradies in der Hölle

Für einen Abstecher entfernen wir uns vom Pfade Leichhardts und bewegen uns in den Süden zum Lawn Hill National Park. Die Besonderheit an diesem Park ist, daß er – inmitten des trockenen dürren Landes – als Oase das ganze Jahr hindurch gespeist von einer unterirdischen Quelle, immer die gleiche Menge Wasser führt und dadurch eine einzigartige Pflanzen – und Tierwelt beherbergt – mitten in der Einöde.

Angrenzend ans Nordterritorium liegt der Park idyllisch, mit tiefen steil abfallenden Schluchten, klarem, kühlen Wasser und mehreren Wasserfällen, und die “Gorge” (Schlucht) lädt zu einer erholsamen Kanutour ein. Viele Tiere gibt es zu sehen : Spinnen, Libellen, Vögel, Fische, Wasserschildkröten und nicht selten Frischwasserkrokodile.

Man kann in der Nähe auf einem Campingplatz campen, direkt neben dem Ausläufer der Gorge. Wir spazieren stundenlang entlang des Flusses, beobachten die Tiere und genießen die Ruhe. Dieses Plätzchen erinnert an das Paradies, und die Tatsache, daß der Park in Touristenkreisen noch relativ unbekannt ist, etwas abseits der “normalen” Route liegt und sehr klein ist, bedeutet Ruhe und Abgeschiedenheit.

Lange, aber auch kurze Wanderwege führen entlang der Schlucht, man kann atemberaubende Ausblicke über den “Kleinen Grand Canyon” genießen, aber auch zu ihm hinabsteigen und baden oder mit dem Kanu fahren. Gerade in den frühen Morgenstunden oder gegen Abend ist ein Spaziergang zu empfehlen, da das gedämpfte Sonnenlicht den roten Felsen der Gorge einen bezaubernden Schimmer verleiht.

Ein Bad ist für uns ein Muß, da die Sonne unerbittlich brennt. Die Abkühlung inmitten von Krokodilen klingt nicht sehr erstrebenswert, aber die “nur” ca. 1,5m langen Reptilien sind nicht an Menschen interessiert. Dennoch eine abenteuerliche Vorstellung, denn Krokodile sind die größten lebenden Reptilien und existieren praktisch unverändert seit der Dinosaurierzeit vor Millionen von Jahren. Es gibt insgesamt 26 verschiedene Krokodil- und Alligatorarten auf der Erde, in Australien leben nur zwei : das Salzwasserkrokodil (Crocodylus porosus) und das Frischwasserkrokodil (Crocodylus johnston).

Das australische Frischwasserkrokodil gibt es nur in Australien, und man findet es in den oberen Gebieten der Flußläufe. Ausgewachsene männliche Tiere werden bis zu 2 m lang, weibliche bis zu 1,5 m. Sie nisten während der Trockenzeit (immer Ende August bis Anfang September), indem sie ein Loch in den Sand graben und ihre Eier dort ablegen. Nach ca. drei Monaten kehren die Weibchen zum Nest zurück und erwarten das Schlüpfen der Jungen.

Zu unterscheiden sind die Krokodilarten nur aus geringer Distanz an ihren Schnauzen. Frischwasserkrokodile haben schmalere “Nasen” und eine Anreihung von “Schuppen” am Hinterkopf. Außerdem sind sie um ein Vielfaches kleiner als Salzwasserkrokodile. Frischwasserkrokodile sind ungefährlich für Menschen.

Nun wissen wir es auch: Ohne Kompaß geht garnix.

Zurück auf Leichhardts Fährte erreichen wir Burketown, das neben Salzseen in der Nähe des ins Meer fließenden Albert -Flusses liegt.Diese Seen sind Überreste eines Meeres, das sich ursprünglich vom Golf von Carpentarien nach Süden ins Landesinnere erstreckte. Sie sind meist trocken und füllen sich nur ganz selten leict mit Wasser.

Dem Abenteuer, diese Salzseen wie die ersten Entdecker zu durchqueren, nur mit Kompaß und Trinkwasser bestückt, können wir nicht widerstehen.

Tatsächlich stellt sich nach einer Weile heraus, daß man ohne Kompaß auf diesen riesigen ausgetrockneten Ebenen verloren wäre, da man jegliche Orientierung verliert, keine Richtung mehr identifizieren kann und sogar Fata Morganas erscheinen. Daher steht eine Box an der Straße zu dem Salzseengebiet, in der jeder eine Nachricht hinterlassen soll, wann und wo er hinfährt und wann er zurücksein will.

Wir sind mit unserem Allrad auf den unendlich großen, wie Sand aussehenden Flächen unterwegs und bemühen uns, auf den Spuren unserer Vorgänger zu bleiben, da es durchaus möglich ist, daß man neben diesen Spuren mit seinem Fahrzeug metertief einsinken kann. Selbst ein Allrad hilft dann nicht mehr. Mit normalen Fahrzeugen ist die Durchfahrt dieser Gebiete übrigens verboten und auch nicht möglich.

Wir erreichen nach einiger Zeit und nervenaufreibender Navigation den Fluß und werfen die Angel aus. Tatsächlich sind die Fische hungrig, und es gelingt uns, einige “Bream” zum Abendessen zu fangen. Es ist sehr windig und campen hier draußen nahezu unmöglich. Wieder schießt uns Leichhardt durch den Kopf, für den solche Witterungsbedingungen lebensbedrohlich gewesen sein mußten. Also treten wir nach einigen Stunden den Rückweg an, den wir in der Tat nur mit Hilfe unseres Kompaß´wiederfinden, und campen auf dem Campingplatz im Ort.

Auch die Namen zweier anderer Entdecker verbindet man automatisch mit dem Namen Burketown : Robert O´Hara Burke und William John Wills, die 1860 von Melbourne aus direkt nach Norden ziehend nach 1100 km den Golf von Carpentarien erreichten. Nach ihnen sind zwei Highways, sowie dieser Ort benannt.

Sie waren mit etlichen Kamelen, Pferden und 17 Männern im August in Richtung Norden aufgebrochen. Unterwegs hatte der unüberlegte und unerfahrene Führer Burke die Gruppe geteilt in der Absicht, die Vorräte auf eine Kolonne zu verteilen und selbst schneller voran zu kommen. An seinem zweiten Zielort Coopers Creek angekommen, wollte er nicht auf die Kolonne warten, teilte seine Gruppe erneut, wies die anderen an, entweder auf die Vorräte zu warten oder so lange, bis er mit seinen drei Männern Begleitung vom Golf zurückkäme und brach auf.

Nach insgesamt 6 Monaten erreichten Burke und Wills mit zwei weiteren Männern völlig ausgelaugt den Golf, konnten jedoch nicht den Blick aufs offene Meer finden, da die Mangroven so dicht und die Erde so sumpfig war durch den Monsunregen, daß sie nicht durchkamen. Von Hunger gepeinigt und Krankheiten befallen harrten sie eine Weile aus, töteten Kamele und ein Pferd und wiesen aus unberechtigter Angst die Hilfe eines freundlichen Aboriginalstammes zurück, und einer der Männer starb an Erschöpfung.

Schließlich traten sie unter der inkompetenten Führung Burkes den Rückweg an und erreichten das Depot – doch es war verlassen und nur mit einer Nachricht versehen. Mutlos und ohne Vorräte machten sich die drei Männer auf den Weg zurück nach Melbourne, wählten jedoch eine “Abkürzung”. Dies erwies sich als fataler Fehler, denn der Leiter der anderen Gruppe war wieder auf dem Rückweg zum Depot gewesen, um erneut zu schauen, ob Burke und die anderen zurück seien.

Burke und Wills starben, da ihre Vorräte zur Neige gingen, sie sich aufgaben und wiederum Hilfe von Aboriginals zurückwiesen. Der verbleibende Mann hatte die Hilfe angenommen und wurde schließlich von einem Suchtrupp erschöpft, aber am Leben, gefunden.

1500 km Schotterpiste – „Kleinigkeit“

Unsere Reise geht am Morgen weiter Richtung Mt. Isa. Zum ersten Mal seit zwei Monaten gönnen wir uns ein Hotel und schlafen wie die Murmeltiere. Hier besuchen wir das Riversleigh Museum mit seinen Nachbildungen aus der Dinosaurierzeit. Eingedeckt mit neuen Vorräten und nach Verrichtung einiger notwendiger Reparaturen fahren wir bald weiter auf dem Diamantina Highway. Nach hundert Kilometern zweigt die Urandangi Road vom Highway ab und führt uns Richtung Sandover Highway. Wir folgen dieser Herausforderung und nach einigen Stunden mühseliger Allradtortur kommen wir am Hinweisschild vorbei, welches uns im Nord Territorium begrüßt. Von hier aus sind es nur noch 650 km Schotterstraße bis nach Alice Springs. Eine Kleinigkeit für uns…

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